News/Presse Luxuswohnungen für anspruchsvolle Mieter

24. 09. 2010

Aslan Kurtaran konzentriert sich mit seinem Immobilienservice auf eine spezielle Kundengruppe: Expats und Botschaftsmitarbeiter suchen bei ihm eine neue Bleibe.

Aslan Kurtaran ist als Chef von Expat Consulting nicht nur für Relocation Services zuständig. Seit zehn Jahren unterstützt sein Unternehmen Konzerne, die ihren Mitarbeitern aus dem Ausland beim Umzug hierher, bei der Suche nach Wohnungen und Schulen für die Kinder oder bei der Erledigung der notwendigen Behördengänge zur Hand gehen wollen. „Aber ab 2004 haben Privatvermieter angefangen zu fragen, ob ich denn nicht aus diesem Kundenkreis Leute kenne, die sich für ihre Immobilien interessieren könnten.“ Mittlerweile hat Kurtaran mehrere hundert Immobilien im Programm, darunter 200 Villen an der Cote d’Azur. Der Großteil sein Objekte ist aber in Österreich. Die Wohnungen werden nicht nur an Expats, auch an Diplomaten, CEOs und Oligarchen vermietet oder verkauft, sagt Kurtaran, der selbst knapp nach seiner Geburt aus der Türkei nach Österreich gekommen ist.

„Allgemein niveauvoll“

Der Vorteil von Expatriates als Mieter sei, dass sie im Allgemeinen Niveau haben und die Miete regelmäßig bezahlen. „Der Nachteil ist, dass sie oft Immunität besitzen, da viele aus dem Botschaftsbereich sind. Und wenn sie, wie selten, aber doch passiert, nicht ihre Miete bezahlen, können sie nicht gepfändet werden.“ Generell bleiben Expats nur drei bis fünf Jahre, was je nach Vermieter aber auch ein Vorteil sein kann.

Hohe Ansprüche

Welche Wohnungen suchen also die Unternehmen für ihre Expats? „Das ist ganz unterschiedlich, das geht von Pärchen, die eine Wohnung in der Innenstadt suchen, bis zu Eltern mit Kindern, die in den 19. Bezirk wollen.“ Der Zustand müsse ausgezeichnet sein, ansonsten unterscheiden sich Expat Ansprüche nicht von denen anderer Luxusmieter. Gerade Zuzüglern aus Nordamerika hätten allerdings oft den Anspruch, für jedes Schlafzimmer auch ein Bad mit Klo dazuzubekommen. „Als ich klein war, haben wir zu sechst in einer 130-Quadratmeter-Wohnung mit einem Badezimmer gewohnt“, schmunzelt Kurtaran. Mittlerweile hätten aber auch die Vermieter oft dazugelernt und stellen solche Wohnungen öfter zur Verfügung. Ansonsten kann es schon passieren, dass eine Wohnung bei Kurtaran ein Jahr leer steht. In der Zwischenzeit habe sich der Markt deutlich verändert. „Die Unternehmen sind jetzt sparsamer. Viele Mitarbeiter haben eine Housing Allowance und überlegen sich jetzt zweimal, wofür sie das Geld einsetzen.“ Die Nachfrage nach Objekten mit 4000 bis 5000 € Miete sei deutlich geringer geworden.

Wirtschaftsblatt, 24.09.2010